Er kann die verschiedensten Formen annehmen und ist – gekonnt aufgetragen – ein absoluter Hingucker: der Lidstrich, der die Augen in Szene setzt und den Wimpernkranz besonders dicht wirken lässt. Er gilt als Königsdisziplin, verlangt einiges an Übung und muss natürlich immer wieder neu aufgetragen werden. Es sei denn, Frau wählt das dauerhafte, bleibende Make-up, das mit winzigen Pigmentiernadeln in die Haut eingebracht wird.
Wer sich für einen solchen Permanent-Make-up-Lidstrich entscheidet, muss Schmerzen aushalten können, weil der Bereich der Augen sehr empfindlich ist. Der Vorteil: Sie können nach der Behandlung wischen und reiben, der Lidstreich bleibt. Er verblasst erst nach circa zwei, drei Jahren, weil sich die Hautzellen ständig erneuern.
Ganz risikolos ist diese Schönheitsbehandlung jedoch nicht. Hier erfahren Sie mehr über die gesundheitlichen Gefahren und Ihre Rechte, falls das Make-up „nach hinten losgeht“.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Lidstrich mit Permanent-Make-up verursacht Schmerzen
Je nach persönlichem Schmerzempfinden kann die Behandlung mit einem solchen Permanent-Make-up schmerzhaft sein. Auch danach sind vorübergehende Schmerzen nicht auszuschließen.
Ein Permanent-Make-up-Lidstrich kann Schmerzen und vorübergehende Reizungen mit sich bringen. Welche Risiken Sie kennen sollten, lesen Sie hier.
Im Falle einer fehlerhaften Behandlung können Sie mitunter Schadensersatz und Schmerzensgeld verlangen. Genaueres erfahren Sie in diesem Abschnitt.
„Zu Risiken und Nebenwirkungen:“ Lassen Sie sich vorher fachkundig beraten!
Permanent Make-up lässt sich mit einer Tätowierung vergleichen. Der Kosmetiker sticht mit microfeinen Nadeln Farbe in die oberen Hautschichten, allerdings nicht ganz so tief wie bei einem Tattoo. Je nach Beschaffenheit der Haut hält der Permanent Eyeliner etwa zwei bis drei Jahre. Das kann eine lange Zeit sein, wenn der Permanent-Make-up-Lidstrich nicht nur Schmerzen verursacht, sondern auch andere Nebenwirkungen hervorruft oder sogar mangelhaft aufgetragen wird.
Folgende Risiken sollten Sie kennen, bevor Sie sich für eine solche Behandlung entscheiden:
- Rötungen und Schwellungen der betroffenen Hautpartie während und nach der Behandlung
- Spannungsgefühl und Schmerzen durch den Permanent-Make-up-Lidstrich
- kleinere Blutergüsse
- bleibende Narben
- allergische Reaktionen
- Infektionen, insbesondere wenn der Kosmetiker keine Einwegnadeln benutzt
Abgesehen von diesen Gefahren und den mit dem Permanent-Make-up-Lidstrich verbundenen Schmerzen, die in der Regel schnell abklingen, müssen Sie auch damit rechnen, dass das Endergebnis nicht Ihren Erwartungen entspricht. Das kann z. B. Folgendes bedeuten:
- Farbe wirkt anders als erwartet oder ist zu stark
- unpassende oder wackelige Linienführung verändert den Gesichtsausdruck auf unerwünschte Weise
- Pigmente werden zu hoch eingestochen und verblassen zu schnell
- Farbe wird zu tief eingebracht und bleibt dauerhaft sichtbar
Bestimmte Personengruppen sollten ihrer Gesundheit zuliebe auf einen Permanent-Make-up-Lidstrich verzichten. Hierzu gehören an HIV oder Diabetes erkrankte Menschen, Allergiker und Personen, die gerinnungshemmende Medikamente einnehmen.
Permanent-Make-up-Lidstrich bleibt schmerzhaft: Was gilt als Pfusch?
Verursacht ein Permanent-Make-up-Lidstrich vorübergehend Schmerzen, so stellt dies noch keinen Mangel dar. Auch allergische Reaktionen oder die bereits erwähnten temporären Schwellungen, Spannungsgefühle oder Blutergüsse begründen normalerweise noch keine Ansprüche gegen den Kosmetiker.
Ansprüche auf Schadensersatz und Schmerzensgeld können sich aber ergeben, wenn die Behandlung nicht fachgerecht durchgeführt wurde. Denkbar sind folgende Konstellationen:
- Unhygienische Arbeitsweise. Achten Sie darauf, dass Ihr Visagist frische Einwegnadeln und neue Geräte verwendet und auch sonst alle Hygienestandards einhält. Anderenfalls kann der Permanent-Make-up-Lidstrich nicht nur Schmerzen verursachen, sondern auch Infektionen hervorrufen.
- Gesundheitsschädliche Farben. Lassen Sie sich genau erklären, mit welchen Farben der Kosmetiker arbeitet. Diese sollten unbedingt frei von Schwermetallen, Konservierungsstoffen und krebserregenden Azofarbstoffen sein. Am besten lassen Sie sich ein Zertifikat über die Qualität und Verträglichkeit der Farben zeigen.
- Fehlende Ausbildung und Fachkenntnisse. Bei Kosmetikern, die ihre Leistungen zu Schleuderpreisen anbieten, müssen Sie darauf gefasst sein, dass diese nicht über die erforderlichen Qualifikationen verfügen.
- Ästhetische Mängel. Asymmetrischer, zu dicker oder zu dünner Lidstrich, nicht zum Hauttyp passende Farben.
Lassen Sie sich vor der kosmetischen Behandlung mit einem Permanent-Make-up-Lidstrich über Schmerzen, Risiken und die verwendeten Farben genau beraten. Schauen Sie sich auch das Studio gut an. Ist es sauber und hygienisch? Gibt es aufschlussreiche Fotos von bisherigen Kosmetikbehandlungen?
Das fehlgeschlagene Permanent-Make-up kann übrigens sogar eine Körperverletzung darstellen, wenn der Kosmetiker schlampig, das heißt nicht fachgerecht gearbeitet hat und dadurch z. B. Gesundheitsschäden verursacht.
Rechtsansprüche bei Mängeln und dauerhaften Schmerzen durch den Permanent-Make-up-Lidstrich
Voraussetzung für Schadensersatz und Schmerzensgeld ist immer, dass dem Kunden der Kosmetikbehandlung ein Schaden entstanden ist. Dass der Permanent-Make-up-Lidstrich vorübergehend Schmerzen verursacht, reicht hierfür gewöhnlich nicht aus.
Ein Schaden kann z. B. im fehlerhaften Ergebnis bestehen, in gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die auf einer unsachgemäßen Behandlung beruhen oder in psychischen Beeinträchtigungen. Im Folgenden finden Sie eine kleine Übersicht über entsprechende Urteile.
Sachverhalt / Schaden | Schmerzensgeld | Urteil |
---|---|---|
zu dicker Lidstrich | 2.500 € | AG München Urteil vom 26.10.2016 132 C 16894/13 |
asymmetrischer Lidstrich | 600 € plus ca. 1.100 € Schadensersatz | LG Aachen Urteil vom 02.03.2017 1 O 309/15 |
Ch. Pfeiffer sagt
10. May 2023 at 13:18
Nach Lidstrich Permanentmakeup ist am äußeren Auge ein verlaufener Strich . Kosmetikerin meinte, das ist ein Bluterguss . nach 9 Tagen ist es immer noch da.
Geht das wieder weg?
Alwine sagt
31. October 2020 at 10:56
Es ist mehr oder weniger eine Frage die mich beschäftigt. Kann bei unsachgemäßer Nadelführung der Glaskörper des Auges Schaden nehmen..? Also das das Auge angestochen wird und auslaufen kann..
Augenarzt sagt
15. June 2021 at 22:11
Nein. Anatomisch unmöglich